Ahnenforschung – Hochwasser 1862

Zur Abwechslung mal ein Beitrag zu unserem Hobby Ahnenforschung. Am Beispiel Familie Huber nehmen wir Euch auf eine Reise ins Jahr 1862 mit.

Die Vorfahren von Karin’s Großvater Rudolf Huber findet man in den Kirchenbüchern auf der Seite Matricula Online.

Zuerst arbeiten wir uns anhand der Geburten- und Hochzeitsbücher in die Vergangenheit vor. Dabei kommt man relativ schnell weiter, weil bei jeder Geburt die Daten der Eltern vermerkt werden. Aufwendiger ist die Suche nach den Todesdaten, da man ja nicht weiß wie alt eine Person geworden ist. Mit etwas Glück findet man dann zum Beispiel im Sterbebuch von 1864-1867 in St. Martin auf Seite 77 folgende Einträge (zum Vergrößern auf das Bild klicken):

Hier sieht man, dass am 5. Februar 1862 um 3 Uhr früh Herr Carl Huber und sein Sohn in der Donau ertrunken sind. Stellt sich die Frage, warum das passiert ist?

Relativ schnell findet man auf Wikipedia, dass es im Februar 1862 ein Hochwasser gab, welches große Zerstörungen in Wien und Passau anrichtete.

So idyllisch wie auf obigen Bild ging es sicher nicht zu. Es gab Tote und Verletzte. Eine detaillierte Beschreibung findet man z.B. hier. Sogar der Kaiser hat höchst persönlich an den Rettungsmaßnahmen teilgenommen.

Auf der ANNO-Seite haben wir gesucht ob es Rund um das Sterbedatum einen Zeitungsartikel gibt. Und tatsächlich gibt es in der Morgen-Post vom 8. Februar 1862 eine Schilderung wie das Unglück passiert ist.

Demnach haben sich Milchhändler in aller Frühe mit Zillen auf den Weg Richtung Wien gemacht. Die Zille wurde bei heftigem Wind an einen „Barrierestock“ gedrängt.

Die Zille kippte um und alle Nichtschwimmer kamen ums Leben. Darunter Karl Huber Vater von 12 Kindern. Falsch ist die Meldung, dass auch seine Tochter Elisabeth ertrunken sei, es war sein Sohn Carl im Alter von 24 Jahren.

Bleibt noch die Frage, warum haben sie sich in aller Herrgottsfrüh mit einer Zille auf den Weg nach Wien gemacht?

Die Antwort liefert ein Artikel auf ORF.at. Aus dem geht hervor, dass es damals am Donaukanal einen Markt gab. Zu diesem wurden mit Zillen auch aus dem Tullnerfeld Waren aller Art gebracht.

 

Ahnenforschung ist doch ein interessantes Hobby, oder ?  😉

LG Karin & Karl

2 Antworten

  1. augustin Widhalm sagt:

    Im Wiener-Stadtmuseum gibt es viele Marktbilder von damals!

  2. Karl Beirl sagt:

    OK, danke für den Hinweis!

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