Covid-19 (50) – ein (persönliches) Resümee

Das erste Mal habe ich mich näher mit dem Corona-Virus am 6.März beschäftigt. Damals ging es um die Frage, ob wir die für Sonntag den 8.März geplante Geburtstagsfeier abhalten, oder absagen sollten. Wir haben die Feier nicht abgesagt, aber ich habe mir danach von der WHO die Daten zu Covid-19 besorgt und in einer EXCEL-Tabelle ausgewertet.

Mir war sofort klar was da auf uns zukommen könnte, und habe das Ergebnis erstmals am Dienstag den 10. März online gestellt.

Innerhalb eine Woche hatte sich das Virus um das 10-Fache vermehrt. Bei diesem Tempo hätten wir Ende März knapp 200.000 Infizierte gehabt!

Am Montag den 16.März wurde Österreich jedoch auf eine Art „Notbetrieb“ heruntergefahren. Zu diesem Zeitpunkt vermehrte sich das Virus innerhalb einer Woche noch um das 9-fache. Für Ende März hätte das noch immer rd. 65.000 Infizierte bedeutet.

Zwei Tage später am 18.März habe ich – auf Basis der Entwicklung in Italien – für Österreich ein Prognose abgegeben und für Anfang April mit rd 24.000 Infizierten gerechnet.

Für mich war zu dem Zeitpunkt klar, dass uns durch die raschen Maßnahmen Szenen wie in Italien (überforderte Spitäler, etc…) wahrscheinlich erspart bleiben.

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet habe, war die tolle Disziplin unserer Bevölkerung und die daraus resultierende sehr erfreuliche Entwicklung. Tatsächlich hatten wir zu Ostern dann „nur“ 14.000 offiziell Infizierte, davon waren aber ca. 50% schon wieder genesen. Und am 12. April lag die Zahl der Neuinfektionen erstmals unter 100.

Die Krankenhaus-Statistik zeigt, dass es immer genug Reserven gab und daher die ersten Lockerungen ab Ostern durchaus vertretbar waren.

Seit dem 18. April liegen die täglichen Neu-Zugänge im 2-stelligen Bereich, die geringe Zuwachsrate ist somit ein europäischer Spitzenwert. Mit Ende April können daher die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden, und das Zeitalter der „neuen“ Normalität bricht an. Solange es keine Impfung gibt, heißt es aber auch weiterhin:

• Abstand halten
• Hände waschen
• Maske aufsetzen

Da wir schon länger im grünen Bereich unterwegs sind, ist eine tägliche Berichterstattung hier nicht mehr notwendig. Ich werde nurmehr Montag-Früh einen Wochenrückblick online stellen, es sei denn es tritt schon vorher eine signifikante Verschlechterung ein.

Dzt. sieht es jedenfalls so aus, als ob wir das Virus bis zu einer verfügbaren Impfung gut unter Kontrolle halten können. Im Sommer – wo sich viele im Freien aufhalten – fällt die Disziplin auch leichter als später dann im Herbst/Winter. Bis dahin gibt es aber vielleicht schon wirksame Medikamente, die das Gesundheitssystem entlasten.

Meine Einstellung zum Ansteckungsrisiko:
Im Freien ist das Ansteckungsrisiko m.E. gleich 0. Es müsste mich schon jemand aus nächster Nähe anhusten, dass es zu einer Übertragung kommen kann.
In geschlossenen Räumen ist die Gefahr einer Ansteckung nur dann gegeben, wenn auf engem Raum mehrere Leute für längere Zeit (>15 Min) zusammen sind.

Familientreffen im Freien sind für mich daher kein Problem, Weihnachtsfeiern wie zuletzt in Wolfpassing schon (noch).

Noch unklar ist die Situation im Umgang mit Kleinkindern. Dzt. steht noch nicht fest ob sie – auch wenn sie selbst nicht erkranken – Erwachsene anstecken können oder nicht. Hoffentlich gibt es hier bald – wissenschaftlich fundierte – Klarheit.

Abschließend noch einmal die erfreulichen Zahlen:

Ländervergleich:

In der Hoffnung, dass sich der positive Trend überall auch weiterhin fortsetzt, verabschiede ich mich bis kommenden Montag 🙂

Beste Grüße

Karl