ÖNB-ANNO-Zeitungen … Hochwasser 1862

Es gibt eine ganz tolle Möglichkeit auf Zeitungen zuzugreifen, die bei der Österreichischen Nationalbibliothek (als PDF) hinterlegt sind.

An einem ganz konkreten Beispiel aus unserer Ahnenforschung möchte ich das zeigen: Karl Huber und sein Sohn sind laut Sterbeurkunde am 3. Februar 1862 in der Donau ertrunken. Zuerst fallen einem die Badenden nahe der Rollfähre ein, die den Wasserstrudel dort unterschätzt/missachtet haben und so zu Tode gekommen sind.

Aber am 3. Februar war es damals – heute vielleicht nicht mehr – viel zu kalt um in der Donau zu baden. Daher die Idee: vielleicht findet man in den damaligen Zeitungen einen Hinweis was sich ereignet haben könnte.

Wir beginnen auf der Seite https://anno.onb.ac.at/

(Hinweis: zum Vergrößern 1x auf das Bild klicken)

Von den drei Auswahlmöglichkeiten, wählen wir die „Jahresübersicht“ in der Mitte. Jetzt wird eine Jahresübersicht angezeigt, aus der wir das Jahr 1862 wählen.

Als nächstes wird ein Kalender für dieses Jahr angezeigt, daraus wählen wir den 3. Februar:

Als nächstes werden uns die Zeitungen angezeigt, die für dieses Datum vorliegen. Man kann jetzt eine auswählen, darin blättern und eventuell als PDF herunterladen:

Wenn man an dieser Stelle etwas hinunterscrollt, dann werden die Zeitungen für die nächsten 7 Tage angezeigt:

Die Tageszeitungen „DiePresse“, „WienerZeitung“ und insbesondere die „Morgen-Post“ berichten im Zeitraum 2.-7. Februar sehr ausführlich von einem Hochwasser in Wien.

Im Internet findet sich dazu eine „Anmerkung zum Hochwasser 1862“:

[…] Mehr Gefahr für besiedeltes Gebiet geht in der Regel von Winterhochwässern aus, da durch das Eis die Schäden viel ärger sind.
Als es in der Zeit vom 2. bis 10. Februar1862 wieder zu einer großen Hochwasserkatastrophe kam, in deren Folge die Leopoldstadt und die tiefer liegenden Vorstädte entlang des Donaukanals überschwemmt wurden, flammte die Diskussion über die Regulierung der Donau erneut heftig auf. Bei dieser Überschwemmung des Jahres 1862 traten infolge lang anhaltender Regenfälle auch die meisten zur Donau führenden Bäche und Flüsse, wie der Währinger- und der Alserbach, über die Ufer. Am Abend des 4. Februar 1862 stieg der Wasserstand der Donau im Hauptarm auf 10 Schuh, 6 Zoll über der Norm, das sind etwa 3,5 Meter, im Donaukanal betrug der Wasserstand sogar 13 Schuh, 7 Zoll über der Norm. Teile der Brigittenau, Die Freudenau, Zwischenbrücken und Floridsdorf waren überschwemmt. Als das Wasser noch weiter stieg, drohten Dämme einzustürzen, zahlreiche Häuser waren einsturzgefährdet. Das Militär musste Pontonbrücken errichten, um jenseits der Donau liegende Siedlungsgebiete zu erreichen, da die meisten Brücken unpassierbar geworden waren. Erst ab dem 7. Februar begann das Wasser wieder zu sinken, die Stadt hatte eine der größten Überschwemmungskatastrophen überstanden. […]

Vater und Sohn Huber wurde offenbar die damalige Überschwemmungskatastrophe zum Verhängnis (Feuerwehreinsatz?).

Beste Grüße

Karl

Eine Antwort

  1. Opa sagt:

    Interessannt was du so Alles endeckst und welche Möglichkeiten im Internet stecken.

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