Freie vs. soziale Markwirtschaft
Anhänger der freien Marktwrtschaft sind davon überzeugt, dass sich der Staat so wenig wie möglich einmischen soll. Der Markt bestimmt selbst was produziert/konsumiert werden soll. Die Preise und Mengen richten sich primär nach Angebot und Nachfrage.
Mit der jetzt schon das 3. Jahr andauernden Pandemie und auch als Folge davon mit der heuer einsetzenden (relativ) hohen Inflationsrate wäre der „freie Markt“ jedoch schnell überfordert.
Ohne staatlich finanzierte Unterstützungsleistungen hätten wir Massenarbeitslosigkeit und eine Vielzahl von Konkursen, also das was man eine schlimme Rezession nennt.
Was aber nach wie vor nur der Markt bestimmen soll sind Mengen und Preise. Das von der Regierung verabschiedete Hilfspaket kann man kritisieren, weil eventuell zulange damit zugewartet wurde, und es Vergünstigungen auch für „Wohlhabenden“ vorsieht. Aber es überwiegt das Positive, nämlich die Unterstützung für die am meisten Betroffenen.
Was hingegen von der Opposition zu hören war: Umsatzsteuersenkung, Preisdeckelung, also Eingriffe in die Marktpreise, wirkt eventuell kurzfristig aber nach ein paar Wochen ist der Effekt weg.
MWSt-Senkung: fast alle VK-Preise im Handel sind optische Preise. D.h. es gibt spezielle Rundungstabellen und dementsprechend sehen die Preise so aus, wir sie alle kennen: EUR 198,00; 4,90 etc… wenn jetzt eine 10% MWSt wegfällt, werden vielleicht zu Beginn die korrekten Preise ausgewiesen 178,20; 4,41 … aber lange bleibt das nicht so. Ich hab das bei der EUR-Umstellung selbst erlebt und „mitgestaltet“. Am Anfang wurde korrekt mit 13,7604 umgerechnet, aber nach ein paar Wochen waren die optischen Preise wieder da.
Preisdeckelung: die dzt. hohen Energiepreise führen zu höheren Transportkosten, sowie erhöhten Betriebsausgaben. Das führt letztendlich bei fast allen Produkten zu höheren Preisen. Eine künstliche Preisdeckelung bewirkt nur, dass die vohandenen knappen Ressourcen schneller aufgebraucht werden. D.h. es gibt dann z.B. Warteschlangen an den Tankstellen, oder leere Regale in den Handelsgeschäften
Dzt. ist also soziale Marktwirtschaft angesagt, die zum Teil die wirtschaftlichen Härtefälle auffangen kann. Tatsache ist jedoch, dass dies Unsummen an Geld verschlingt. Geld das wieder zurückgezahlt werden muss, sonst verlieren wir unsere Kreditwürdigkeit. Tatsache ist auch, dass uns die Inflation ärmer macht, ob wir wollen oder nicht.
Beste Grüße
Karl
WIR ZAHLEN NICHT NUR HEUTE SONDERN EINIGE JAHRE.